Der Rettungsdienst im Gebirge ist nichts Neues, er ist so alt wie das Bergsteigen selbst. Im Jahr 1896, im Zeitalter des klassischen Alpinismus, erlangte das Bergsteigen für die damaligen Verhältnisse einen gewaltigen Aufschwung. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit eine allen verunglückten oder in Bergnot befindlichen Bergsteigern dienende Organisation zu schaffen. Ein Unglück, am 8. März 1896 am Reißthalersteig auf der Rax, bei dem drei Männer in einer Lawine ums Leben kamen, wurde zum Auslöser der Gründung der ersten alpinen Rettungsorganisation der Welt.
Gedenktafel im Bereich des Unfallortes von 1896
Alpiner Rettungs-Ausschuß Wien
Die folgend angeführten Vereine gründeten unverzüglich das „Alpines Rettungscomitée, welches 1897 in den „Alpiner Rettungs-Ausschuß Wien“ (ARAW) umbenannt wurde.
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- Österreichischer Alpen-Club
- Akademische Section „Wien“ des Deutschen und Österreichischen Alpen Verein
- Section „Austria“ des Deutschen und Österreichischen Alpen Verein
- Alpine Gesellschaft „Ennsthaler“
- Niederösterreichischer Gebirgsverein
- Österreichischer Touristen-Club
Der alpine Rettungsausschuss Wien fand großen Anklang und auch ausländische Alpenklubs wandten sich bald an den ARAW um Auskünfte über die Organisation, deren Tätigkeiten und Vorgehensweisen einzuholen.
Die Weltkriege und Zwischenkriegszeit stellten Bergrettungsaktivitäten unter besondere Herausforderungen.
Jubiläumsvideobotschaft von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
Der Österreichische Bergrettungsdienst
Im Jahr 1946 hatte sich der Bundesverband in Salzburg als „Österreichischer Bergrettungsdienst“ konstituiert. Auch in dieser Zeit gab es Unterstützung von den alpinen Vereinen, insbesondere dem Österreichischen Alpenverein. So wurde 1947 beispielweise die Einhebung eines Bergrettungsgroschens von allen Besuchern, in allen AV Hütten, eingeführt.
Der lokale und internationale Austausch sowie Zusammenarbeit mit Parteiorganisationen war und ist für den Bergrettungsdienst immer wichtig. Über eine Einladung des Österreichischen Alpenvereins kam es zu der internationalen Bergrettungstagung 28.8-02.9.1948 Wilder Kaiser – Obergurgl. Hier wurden die neuesten Rettungsgeräte und deren Anwendung vor internationalem Publikum präsentiert.
Dieser erfolgreiche Austausch führte zur Gründung der Internationalen Kommission für Alpines Rettungswesen. Der Österreichische Bergrettungsdienst ist stolzes Gründungsmitglied und heutiges aktives Mitglied dieser Organisation, welche aktuell 143 Mitglieder aus 41 Ländern zählt. www.alpine-rescue.org
Neben der international tätigen IKAR ist der ÖBRD auch im Österreichischen Kuratorium für alpine Sicherheit, welches seit über 50 Jahren tätig ist, aktiv vertreten. www.alpinesicherheit.at
Bergrettung ist immer Teamarbeit.
Hohes fachliches Können, Verlässlichkeit, Vertrauen und Kameradschaft sind wesentliche Eigenschaften die eine bestmögliche Rettung ermöglichen. Dies gilt für Bergrettungsmitglieder genauso wie für an Rettungsaktionen beteiligten Organisationen. Besonders hervorzuheben ist hier die Zusammenarbeit mit der Alpin- und Flugpolizei, den Betreibern der Rettungshubschrauber, Rettungsdiensten und Notrufleitstellen.
Die Anforderungen an die Mitglieder des ÖBRD und die Organisation selbst steigen ständig. Der Bundesverband der Österreichischen Bergrettung ist gemeinsam mit den Landesorganisationen aktiv um auch zukünftig eine
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- bestmögliche Rettung aus alpinen Gelände zu ermöglichen und gleichzeitig auch
- bestmögliche Rahmenbedingungen für die 13.000 freiwillig und im Ehrenamt tätigen Bergretterinnen und Bergretter
sicherzustellen.
Aktuelle Zahlen / Daten / Fakten
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- rund 13.000 Bergretterinnen und Bergretter sind freiwillig und im Ehrenamt tätig
- 1 Bundesverband als Dachorganisation
- 7 Landesorganisationen (keine im Burgenland, Niederösterreich/Wien ist eine Organisation)
- 291 Ortsstellen
- 10.000 Einsätze pro Jahr
- 230 Lawinen- und Suchhunde
Bild und Filmquellen:
- Österreichischer Bergrettungsdienst
- Österreichische Präsidentschaftskanzlei
- Österreichsicher Alpenverein