Zu Jahresende wurde bereits auf die Notwendigkeit von Ausbildung und der entsprechenden Vorbereitung für Bergtouren durch Bundesverbandsreferenten Klaus Wagenbichler hingewiesen. Den aktuellen Verhältnissen folgend unterstreichen wir die Bedeutung mit einem weiteren Beitrag von Andreas Steininger, Landesausbildungsleiter der Bergrettung Steiermark.
Andreas Steininger, staatl. geprüfter Bergführer, Landesausbildungsleiter der Bergrettung Steiermark über das Verhalten im winterlichen Gebirge:
Die immer beliebter werdenden Wintersportarten Schneeschuhwandern und Skitourengehen bedingen einige (überlebens)wichtige Vorgaben. Beschäftigung mit dem Wetter- und Lawinenlagebericht, Einholen von Tourinformationen vor Ort und das Mitführen von sowie die Kenntnis im Umgang mit der entsprechenden Sicherheitsausrüstung wie Lawinenschaufel, Sonde und Verschüttetensuchgerät.
Naturerlebnisse lassen sich vor allem im alpinen Bereich nicht einfach konsumieren – dies muss unsere konsumorientierte Gesellschaft nun einmal akzeptieren. Unumgänglich sind daher die passende Ausrüstung, die adäquate Vorbereitung und – im Fall des Falles – auch die Fähigkeit, zu sagen, wir drehen um.
Ach ja, und auch der gut gemeinte Ratschlag, sich einfach entsprechend zu versichern, entbindet bergbegeisterte Naturliebhaber nicht von den oben erwähnten Pflichten der Tourvorbereitung und vom Mitführen der angeführten Sicherheitsausrüstung. Denn wer schon einmal im alpinen Gelände einen Schneesturm und / oder Lawinenabgang erlebt hat, weiß, dass hier auch die beste Versicherung niemanden vor Erfrierungen, Unterkühlung oder gar schlimmeren Folgen bewahren kann.
Winterliche Bergtouren abseits der touristisch erschlossenen Skigebiete gehören zu den schönsten Naturerlebnissen, die es gibt. Um dies auch so erleben zu können sei jedoch allen Bergsteigerinnen und Bergsteigern dringend empfohlen, den aktuellen Wetterbericht zu studieren, den Lawinenlagebericht zu lesen und gegebenenfalls auch einmal umzukehren oder ein alternatives Tourenziel zu wählen. Denn lieber einmal ein wenig feig als ein Leben lang tot.
Wir wünschen schöne und unfallfreie Bergerlebnisse!