FNeben unserer primären Aufgabe, der Rettung erkrankter und verunfallter Personen aus unwegsamen Gelände, steht der Bergrettungsdienst Österreich nicht an, auch das Wissen im Bereich der Alpin- und Höhenmedizin weiterzuentwickeln.
Vergangene Woche bereiste ein achtköpfiges Studienteam bestehend aus vier Wissenschaftlern der Medizinischen Universität Wien, sowie vier Bergrettern/Bergrettungsärzten Lienz in Osttirol um hier eine groß angelegte Studie zur Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen.
Ziel war es die Qualitätsindikatoren der Herz-Lungen-Wiederbelebung nach einsatzmäßigem Aufstieg in große Höhe zu untersuchen.
Dazu wurden insgesamt 10 Teams zu je 2 Bergrettern aus Tirol, Salzburg und Kärnten auf Basisniveau in Lienz (673m) getestet und mussten in Folge einen einsatzmäßigen Aufstieg über 1200 Meter von der Lucknerhütte auf die Adlersruhe (3540m Seehöhe) absolvieren. Dort erfolgte wiederum eine Testung der Qualitätsindikatoren sowie die Erhebung sämtlicher Vitalparameter zur Quantifizierung der körperlichen Belastung der Bergretter, beschreibt Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber von der Medizinischen Universität Wien.
Bisher liegen zu derartigen Fragestellungen keine wissenschaftlichen Daten vor, sodass es für den Bergrettungsdienst von Relevanz ist zu wissen, welcher körperlichen Belastung unsere BergretterInnen in derartigen Einsätzen ausgesetzt sind, beschreibt Dr. Alexander Egger, Bundesarzt des Bergrettungsdienst Österreich und Mitglied dieses Studienteams, die Hintergründe dieser Arbeit.
Dr. Josef Burger, Landesarzt der Bergrettung Tirol ist als Notarzt regelmäßig bei Einsätzen in solchen Höhen aktiv. Auch für ihn war die Fragestellung, ob Empfehlungen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung im Rahmen schwieriger äußerer Umgebungsbedingungen geändert werden müssen, Triebfeder für die intensive Mitarbeit an diesem Projekt.
Mit dem Verlauf der Studie ist das Team äußerst zufrieden. Trotz schwieriger Bedingungen konnte das Studienprotokoll eingehalten und so eine große Menge an Daten gewonnen werden.
In den kommenden Wochen werden diese nun ausgewertet und in einem entsprechenden wissenschaftlichen Beitrag zusammengefasst. Sobald dieser publiziert ist, wird es eine entsprechende Information auf der Homepage des Bergrettungsdienst Österreich geben.